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Stuntfrau Cornelia Dworak im Interview
 
       
       
Cornelia Dworak

Stuntfrau & Intimitätskoordinatorin

Kultur
26.07.2021
Stunts, Thai-Yoga-Bodywork, Tanz, Koordination für Bewegungsabläufe und Intimität – Cornelia Dworak vereint in ihrem Beruf alles in einer Person. Gestartet ist sie 2006, seitdem hatte sie Auftritte in nationalen und internationalen Filmproduktionen und Fernsehserien – von »Mission Impossible: Rogue Nation« bis »Tom Turbo«. Damit ist ihr Auftragsspektrum genau so weit gefasst wie ihre eigenen Leidenschaften: actionreiche Stunts, ausbalancierte Körperarbeit und intime Berührungen.

Du koordinierst und choreografierst für Schauspielerinnen und Schauspieler Kämpfe genauso wie Sex- oder Liebeszenen. Wenn du allerdings selbst vor der Kamera stehst, was ist dir lieber: Kampf oder Intimität?

Ich komme selbst nicht dazu, Intimität vor der Kamera darzustellen. Wenn ich für die Kamera gebucht werde, dann als Stuntfrau. Da muss ich mich dann mehr auf den Boden schmeißen, was weniger intim ist. (lacht) Ich kann die Frage daher so nicht wirklich beantworten. 

Dann hypothetisch gefragt: Wenn du die Wahl hättest, weil du ins Schauspielfach wechselst – was wäre dir angenehmer oder unangenehmer?

Ich glaube, ein »angenehmer« oder »unangenehmer« gibt es nicht wirklich. Was mir mehr Spaß machen würde, wären Stunts, weil es Bewegungen sind und mich interessiert, was man alles damit ausdrücken kann. Da ich weiß, wie man beides anlegen kann, ohne dass es unangenehm ist, gibt es bei mir den Faktor des Unangenehmen nicht.
Im Interview: Stuntfrau Cornelia Dworak

Schauspielerin Sandra Cervik meinte im Interview, dass es für Schauspieler intimere Momente gibt als einen Kuss. Sie meinte damit Momente des Scheiterns, wenn man in der zu spielenden Rolle einfach nicht weiterkommt. Was ist für dich als Initmitätskoordinatorin intimer als ein Kuss? Sei es beruflich oder privat.

Ich schließe mich ihr an. Sobald man etwas von sich preisgibt, wird man verletzlich und angreifbarer. Es kommt sehr aufs Umfeld an – wie geht es damit um und wie achtsam sind die Leute um einen herum? Fangen sie einen auf oder wird es ausgenützt? Je mehr man von sich selbst zeigt, desto intimer ist es. Wenn es darum geht zu scheitern, ist es ein ganz intimer Moment. Das würde ich sofort so unterzeichnen!

Wie oft scheitert man als Stuntfrau bei Stunts?

Ich hatte noch nie den Fall, dass etwas so gar nicht funktioniert hat. Man kommt nicht ans Set und wird vor Aufgaben gestellt, über die man sich im Vorfeld noch keine Gedanken gemacht hätte. Man führt Gespräche und hat im besten Fall schon die Location gesehen. Man ist also informiert und weiß, was man zu tun hat. Und man hat auch schon mit dem Kostümdepartment gesprochen, was ganz relevant ist! Man weiß also hoffentlich, was man anhat. Gerade bei Frauen kann das Kostüm die Bewegungen sehr stark beeinflussen, einschränken oder erschweren.

Stöckelschuhe zum Beispiel.

Genau, oder auch enge und kurze Röcke. Kostüme, bei denen man keine Protektoren darunter verstecken kann. Einmal hatte ich den Fall, dass ich mit einem überlangen hautengen Kleid in Stöckelschuhen auf ein Fensterbrett springen sollte, um danach rauszuspringen. Es hat zwar funktioniert, aber elegant hat es nicht ausgesehen. Das hat daran gelegen, dass ich mein Sprunggelenk nicht verwenden konnte. Wir haben es dann mit flachen Schuhen gelöst.

Man hört also Regieanweisungen wie »Fall aus dem Fenster, aber elegant!«.

In diesem Fall war der Charakter eine Vampirfrau. Die können halt gut springen und fliegen. Wenn das träge gewirkt hätte, hätte das nicht so gut zum Charakter gepasst. (lacht)

Du stirbst, aber schön.

Oft schön, oft nicht so schön, aber sterben tu ich öfters, ja. (lacht)
»Sterben tu ich öfters – oft schön, oft nicht so schön«

Kommt es auch vor, dass Schauspielerinnen sagen »Gut, wir haben die Cornelia Dworak gebucht, aber eigentlich will ich die Stunts selber machen«?

Gebucht werde ich von der Produktionsfirma, und die Darstellerinnen und Darsteller haben nur eingeschränktes Mitspracherecht, weil es eine versicherungstechnische Entscheidung ist. Manche Stunts könnten sie vielleicht sogar selbst durchführen, aber aus Produktionssicht ist das Risiko vielleicht trotzdem zu groß. Somit wird die Entscheidung getroffen, dass sie selbst beim Stunt nicht aktiv werden dürfen. Wenn die Schauspieler ausfallen, steht die Produktion möglicherweise still. Bei Tom Cruise war das mal der Fall.

Das war die Szene, in der er von Dach zu Dach gesprungen ist und sich ein Fußgelenk gebrochen hat, oder?

Genau. Das kann sich in unseren Breitengraden keiner leisten, dass die Produktion einfach mal steht. Die Produktionsentscheidung ist also das eine und das andere sind auch Vorgeschichten der Darstellerinnen und Darsteller. Gibt es bereits Verletzungen aufgrund derer gewisse Bewegungen gar nicht ausgeführt werden können? Das kann zum Beispiel auch ein Bandscheibenvorfall sein. Wenn eine Schauspielerin sowas hatte, wird sie nicht selbst irgendwo in die Tiefe stürzen, auch wenn sie auf eine Matte fallen würde. Das individuelle Verletzungsrisiko ist dann einfach zu groß. Die Bewegungen würden, aus Angst vor einer Verletzung, wahrscheinlich auch nicht sehr gelöst und locker aussehen.

Du hast ihn schon kurz angesprochen: Tom Cruise. Vor einigen Jahren wurde in Wien für die »Mission Impossible«-Reihe gedreht und du warst Teil der Crew. Wenn Tom Cruise samt Entourage für ein Filmprojekt anreist, möchte man meinen, dass sämtliches Personal aus Hollywood mitkommt. Wie war es für dich, die Anfrage zu erhalten, und was waren deine Aufgaben?

Ich habe mich gefreut! Wie du schon gesagt hast, kommt die Produktion mit dem Kernteam, wie zum Beispiel den Stuntdoubles für die Hauptdarsteller. Aber: Wenn sie in verschiedenen Ländern drehen, buchen sie auch Personal vor Ort. Es handelt sich dabei wahrscheinlich auch um eine Verhandlungssache mit den Ländern – nutzen sie nur die Infrastruktur oder wird die lokale Filmwirtschaft mit Aufträgen gefördert?

Zu meinen Aufgaben: Es gab eine Szene mit explodierenden Autos bei der Opern-Tiefgarage. Uns wurde gesagt, dass Teile wegfliegen könnten und der Feuerball ungefähr bis dort- oder dahin gehen wird. Ich war eine Passantin in der Nähe und damit ein lebender Dummy. Sowas mag ich nicht unbedingt, weil man nicht weiß, ob Spezialeffekte, wie Explosionen, dann wirklich so funktionieren, wie sie geplant wurden. Ich muss mich auf den Pyrotechniker verlassen, auch wenn ich ihn nicht kenne. In dem konkreten Fall war es so, dass auf der anderen Straßenseite die komplette Verspiegelung von einer Auslage durch die Druckwelle weggeschleudert wurde.

Das war kein Special Effect für den Film, sondern ein tatsächlicher Schaden?

Richtig. Auch ich habe Glassplitter und Teile vom Auto abbekommen – Gott sei Dank nichts Großes! Was wir auch gemacht haben: Präzisionsfahrten am Ring. Da ging es darum, den richtigen Abstand zu wahren und niemanden niederzufahren. Im Film war es dann so, dass im fahrenden Verkehr Simon Pegg die Fahrbahn gequert hat.

Hattest du Zeit, dich mit amerikanischen Kollegen auszutauschen? Oder heißt es: »Action, Explosion, umfallen, Cut, fertig!«?

Genau, es war sehr wenig Zeit und ein riesiges Set – nicht vergleichbar mit österreichischen Produktionen. Man wartet, bis man dran ist, und dann muss man springen. Für Networking war nicht wirklich Zeit.
Im Gespräch mit Stuntfrau Cornelia Dworak

Gibt es Regisseure, Schauspielerinnen oder Produktionen ganz im Allgemeinen, die dich bezüglich einer Zusammenarbeit reizen würden?

Mir gefällt Wirework, bei der man an Seilen hängt und durch die Luft fliegt. Sowas ist ästhetisch einfach schön. 

Wie beispielsweise in »Matrix«.

Irgendwas in der Art, genau. Etwas mit Seilarbeit und längeren ästhetischen Choreografien, und nicht nur Szenen, bei denen man stürzt und es danach aussehen soll, als ob man sich wehtut. In Österreich sind wir halt nicht unbedingt für unsere Actionfilme bekannt. Bei uns geht es mehr darum, dass es so realistisch und authentisch wie möglich aussieht. Das heißt, dass gewalttätige Szenen eher kurz gehalten und vergleichsweise knackig sind. In der Realität ist es ja auch nicht anders – ein 10-minütiger Straßenkampf kommt nicht wirklich vor.

Außer vielleicht in Wien-Favoriten.

Ich glaube, auch dort geht es schneller. (lacht)

Schauspieler und Schauspielerinnen haben sich privat wahrscheinlich seltener geprügelt als geküsst. Bekommst du bei der Koordination von intimen Szenen mehr Widerspruch als bei Kampfszenen à la: »Du, danke für die Unterstützung, aber ich glaube, ich weiß, wie man jemanden sanft berührt und küsst!«?

Ich glaube, dass man das stark unterschätzt! Für viele ist es viel schwieriger von sich selbst zu trennen, weil es eben persönlicher ist. Schauspielerinnen und Schauspieler haben mir schon oft gesagt, dass sie es beim Spielen einer Sexszene nicht wollen, dass alle glauben, sie wären das privat. Bei einem Kampf denkt keiner darüber nach, ob sie zu Hause ihren Mann so schlagen würden. Das betrifft auch die Soundkulisse! Wie höre ich mich an, wenn ich einen Orgasmus habe? Glauben jetzt alle, dass ich mich so anhöre, wenn ich einen Orgasmus habe? Vielleicht möchte ich meinen eigenen Orgasmus nicht im Film verwenden. Das ist also eine ganz andere Herausforderung. Man möchte professionell berühren und küssen, und nicht privat. Es geht darum, Grenzen abzustecken. Wo kann man berührt werden und wo möchte man auf gar keinen Fall berührt werden? Das kann ganz banal sein – manche möchten nicht an den Ohren berührt werden, andere nicht an der Nase. Für andere sind diese Zonen wieder komplett neutral und unspektakulär. Und es geht natürlich darum, eine Geschichte im Film zu erzählen. Über die Kamera kann ich das viel besser sehen, was ausgedrückt wird. Selbst wenn sich eine Bewegung, ein Timing oder eine Position für den Schauspieler oder die Schauspielerin von der Geschichte her »falsch« anspürt, kann es optisch für den Zuschauer genau das Richtige erzählen. 
»Vielleicht möchte ich meinen eigenen Orgasmus nicht im Film verwenden«

Du hast in einem Interview davon gesprochen, dass Berührungen etwas »triggern« – also auslösen – können, weswegen Bewegungsabläufe in einem professionellen Setting koordiniert werden müssen, ähnlich wie bei Stunts. Wenn von »triggern« geredet wird, passiert das meist aus einem psychologischen oder psychotherapeutischen Blickwinkel heraus. Welche Berührungen »triggern« dich in welcher Art und Weise?

(grinst) Ich glaube nicht, dass ich jetzt über meine ganz sensiblen Zonen reden werde. Aber natürlich habe ich Zonen am Körper, von denen ich weiß, dass Berührungen nur von ganz speziellen Menschen in Ordnung sind. Es hat aber nichts mit einer Geschichte oder einem Erlebnis zu tun. Es ist einfach so, dass sich bei manchen Zonen ein Widerstand aufbaut. Und wenn man Berührungen bei Dreharbeiten immer wieder wiederholt, dann sieht man diesen Widerstand mit der Zeit natürlich. 

Was war der Auslöser, Initmitätskoordinatorin zu werden? Man fängt ja nicht einfach mal damit an, Menschen mit ihren Berührungen zu helfen, weil alleine das ja schon sehr intim ist. Es muss also irgendeinen »Trigger« gegeben haben.

Ich unterrichte und coache schon sehr lange und habe gerne mit Menschen zu tun – egal, ob mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen. Ich versuche immer, die Menschen dort abzuholen, wo sie gerade sind. Es hat keinen Sinn, irgendjemandem etwas überzustülpen oder jemanden zu etwas zu zwingen, das überfordernd ist. Auch bei Stunts bin ich Vermittlerin zwischen Regie und Darstellern. Es liegt an mir zu vermitteln, dass es visuell für die Regie passt und sich die Darsteller und Darstellerinnen gleichzeitig wohl dabei fühlen. Ich habe gemerkt, dass sich die Leute gut bei mir aufgehoben fühlen und auch bei Stunts mit ihren Bedürfnissen zu mir kommen. So ist die Intimitätskoordination zu mir gekommen. Meist bin ich bei intimen Szenen, die mit Gewalt gepaart waren, bezüglich der Umsetzung gefragt worden. Einerseits bin ich die einzige weibliche Stuntkoordinatorin in Österreich, und andererseits bin ich bekannt dafür, einen sensiblen Umgang mit Menschen zu haben. Mit der »Me Too«-Debatte wurde es ins allgemeine Bewusstsein gerufen, dass es vielleicht auch für »normale« Sexszenen jemanden brauchen könnte, der sie betreut. Es gibt ein Potential dafür, dass sich jemand dabei unwohl fühlt, wenn nicht abgesprochen ist, was passiert. Es geht um die mentale Gesundheit, die man nicht so gerne zeigt. Wenn jemand bei einem Stunt stürzt und sich weh tut, sieht man das und es ist ganz offensichtlich. Wenn jemand nach intimen Szenen am Abend heimgeht und sich fragt, wie das dann im Film aussieht oder ob die Berührungen doch Grenzen überschritten haben, dann ist die ganze Belastung bei dem Menschen, der alleine damit klarkommen muss. Manchmal können Änderungen aufgrund von spontanen Kreativentscheidungen am Set passieren. Dort wird dann entschieden, dass die Szene »oben ohne« vielleicht besser wirkt. Du hast dann vielleicht nicht mal die Zeit zu überlegen, ob das für dich passt. 
Im Interview mit Stuntfrau Cornelia Dworak

Kann man sich deine Arbeit dann so wie von einem Boxtrainer vorstellen? Wenn es zu heiß im Ring wird, wirfst du das Handtuch.

Vielleicht kann man das vergleichen. Ein Boxtrainer kennt seinen Schützling sehr gut. Man weiß, wo derjenige nervös wird oder wo die Grenzen überschritten werden. Ich habe Vorgespräche und Proben mit den Darstellerinnen und Darstellern. Daher weiß ich, was abgesprochen ist und was nicht. Wenn eine spontane Idee aufkommt, ist das auch kein Problem. Es muss nur neu geklärt werden. Es muss auch okay sein, »Nein« zu sagen, weil es eben nicht nur einen Weg zum Ziel gibt, sondern viele. Man muss nur den finden, der für alle passt.

Vielleicht ist die folgende Frage etwas uncharmant, dennoch: Sattelt man zur Intimitätskoordinatorin um, weil man sich mit fortschreitendem Alter von Stunts verabschieden muss?

(lacht) Wenn du so fragst, sage ich: Nein! Als Stuntkoordinatorin übernehme ich die Actionszenen im Film und kläre ab, wer beteiligt ist und wer gedoubelt werden muss. Wenn ich selbst irgendwann nicht mehr doubeln kann oder will, organisiere ich halt jemand anders. Die Stuntkoordination – also darstellerische und choreografische Lösungen anzubieten – kann man relativ lange machen. Als Stuntfrau werden mich manche Sachen mit der Zeit vielleicht nicht mehr freuen.

Folgender Stunt, den ich vor Kurzem inkl. Making-of wieder gesehen habe, hat mich als Kind extrem beeindruckt: Im Bond-Streifen »Live and let die« mit Roger Moore musste James Bond über den Rücken von Krokodilen von einer kleinen Insel ans Ufer laufen. Der Stuntman musste tatsächlich über echte Krokodile laufen, die mit den Beinen am Boden angebunden waren. Wär so eine Szene etwas für dich?

Um zu- oder abzusagen, sind mir das zu wenig Informationen.

Es handelt sich um Krokodile, die festgebunden sind. Im Wasser sind sonst keine mehr. Du musst über fünf Krokodile mit einer Distanz von zehn Metern laufen und der Stunt dauert nicht länger als zehn Sekunden.

Die Beweglichkeit der Krokodile wäre schon spannend zu wissen.

Sie können den Körper nicht viel bewegen, weil sie an allen vier Beinen befestigt sind. Die Mäuler sind nicht zugebunden und den Kopf können sie noch bewegen. Der Stuntman ist ab und an auch zwischen die Krokodile gefallen und sie haben nach ihm geschnappt.

Also ... ich möchte es nicht generell ausschließen, aber ich würde mich vorab einmal mit Krokodilen beschäftigen. Und ich würde mir das vor Ort sehr genau ansehen. Wobei so eine Szene heutzutage wahrscheinlich nicht mehr möglich wäre, weil Tierschützer sofort Einspruch erheben würden, weil man Krokodile nicht einfach mal so anbinden kann. Wahrscheinlich würde die Szene heute sogar ganz ohne Krokodile gelöst werden.
Interview mit Stuntfrau Cornelia Dworak

Wenn du dich jetzt hier im Lokal umsiehst, welche spontane Kampfchoreographie würde dir zwischen uns beiden einfallen? Wie könnten wir uns effektiv für die Kamera inszenieren oder, auf gut Wienerisch, die Schädel einhauen?

Wenn ich dir den Schädel einhauen möchte, geht das schnell vom Platz aus, und ich nehme mir das Glas – das wäre die schnelle Variante. Ansonsten könnte ich über den Tisch zu dir springen, wobei wir aufpassen müssten, weil hinter dir ein Metallgeländer mit Blumen ist. Da könntest du dir den Kopf anschlagen. Das heißt, ich müsste dich so umreißen, dass du daneben hinfällst. Dann könnte ich dich auf den Gehsteig zerren, damit wir dort mehr Platz haben. 

Entschuldige mal, ich soll mir das alles gefallen lassen? Was mach ich bei der Szene, außer mich umwerfen und wegzerren zu lassen? Ich lass das doch nicht einfach so mit mir machen!

(lacht) Nicht? Was möchtest du denn machen? Möchtest du ein Superheld sein? (lacht)

Ich würde zumindest gerne halbwegs gut aussehen in der Szene.

Du könntest auch zu mir rüberfassen und mich über den Tisch ziehen – auch eine Möglichkeit! Dann kannst du mich auf den Boden schleudern, auf mich springen und mit den Füßen nach mir treten. Das wäre halt schon ziemlich bösartig von dir! Wir könnten aber auch um die Blumenkästen herumlaufen, und ich könnte probieren, auf den Baum zu klettern, um über den Schirm zu springen. Du würdest natürlich rüberlaufen und könntest mich abpassen.

Würde ich eine Flasche zerbrechen und dich damit bedrohen? Hätte einer von uns eine Waffe oder ein Messer?

Momentan hätten wir nur Salz und eine Pfeffermühle am Tisch stehen.

Ich könnte ein bisschen Pfeffer mühlen und dir Salz in die Augen werfen.

Zum Beispiel! (lacht) Wir könnten auch einen Strohhalmfight ausfechten.

Das wäre dann die Tom-Turbo-Variante.

Oder wir sind im asiatischen Genre, und die Strohhalme sind sehr gefährlich, weil ich sehr versiert damit umgehen kann.

Lieblings-

Buch: The Kite Runner (Khaled Hosseini) 
Film: The Big Lebowski
Song: Legendary (Welshly Arms) 
Schauspieler/in: Jason Statham
Motto: Sehr lange war es »Geht nicht, gibt’s nicht«, mittlerweile hat es sich in die Richtung »Achte auf dich und die anderen« entwickelt
Autor/in: Osho
Serie: Ich schaue mir keine Serien an.
Stadt: Barcelona
Land: Ich bin gerne im Süden, im Warmen und am Meer. 
Gericht: Vietnamesische Sommerrollen
Getränk: Grapefruitsaft mit Wasser

Persönliches Mitbringsel

Mein Mitbringsel habe ich wirklich immer dabei: Meinen MP3-Player, der total oldschool ist! Ich hatte auch die Vorgängerversion, wobei die jetzige die gepimpte Version mit einer zusätzlichen Speicherkarte ist. Ich reagiere sehr stark auf Musik, und er ist immer dabei, egal, wo ich bin. Musik pusht oder beruhigt mich, je nachdem. Ich habe alles auf meiner Playlist drauf, was ich stimmungstechnisch brauchen könnte. Und oldschool, weil es von allen modernen Medien abgekapselt sein soll. Ich will keine Anrufe bekommen, wenn ich Musik höre.
Cornelia Dworak mit ihrem MP3-Player

Schönstes und negativstes Erlebnis der vergangenen Woche

Schönstes: Ein Gespräch, das ich vergangenes Wochenende mit einem anderen Menschen geführt habe. Wir haben Zeit gemeinsam verbracht und frei in den Tag hineingelebt.  

Negativstes: Ich habe einen schwierigen Tag am Set erlebt, weil die Stimmung an der Kippe war. Der gemeinsame Umgang war nicht sehr schön, wodurch ich meine Arbeit auch für die Darstellerinnen und Darsteller, die ebenso betroffen waren, nicht so ausüben konnte, wie ich es gewohnt bin. Das war belastend für mich.

Berufswunsch als Kind

Tänzerin

Wen wolltest du immer schon mal treffen?

Ich glaube, ich treffe die Menschen, die ich treffen soll. Ich mache mir keine Pläne, sondern habe eine Richtung in meinem Leben. Dieser rote Faden läuft aber nicht geradlinig, sondern sehr viel zicke-zacke, einfach weil es sich so ergibt. Dementsprechend habe ich kein Ziel, etwas Bestimmtes zu machen oder jemand Bestimmten zu treffen. Mein Ziel ist schon erreicht, wenn ich in dem Moment das mache, was ich für richtig empfinde. So habe ich schon viele Menschen in meinem Leben getroffen, die genau zum richtigen Zeitpunkt da waren und mich weitergebracht haben. Ich verlasse mich drauf, dass das weiterhin so passiert.

Teenie-Schwarm

Keanu Reeves

Restaurant-Bestellung

Marillensaft mit Leitungswasser gespritzt

Ort des Interviews

Rochus
Das Rochus verkauft sich selbst als »dein Wohnzimmer im Dritten«. Schick ist es, gutes Essen hat es, leckere Drinks gibt es. Fürs gemütliche Wohnzimmer ist es dann aber doch etwas zu stylish und zu laut. Und Sofas zum gemeinsamen Einsinken gibt es auch nicht. Wer aber Lust auf eine lässige Bar hat, die neben Drinks auch eine gute Küche mit reichlich Auswahl bietet, ist genau richtig. Da das Rochus nur eine U-Bahn-Station von Wien Mitte entfernt liegt, ist eine einfache Erreichbarkeit gegeben.